Zu Beginn dieses Jahres legte ich meine gesamte Rollenspielaktivität auf Eis. Von 100 auf Null, sofort. Gesundheitliche Gründe machten es mir schwer fest zu planen. Dabei hatte ich eigentlich zwei Kampagnen geplant.
Also legte ich eine Pause ein. Ich las viel, schaute Serien – das Übliche, was man eben macht, wenn man kein Pen&Paper spielt. Zu meiner Überraschung war das völlig in Ordnung für mich.
Als ich dann endlich wieder am virtuellen Spieltisch Platz nahm, wollte ich es ruhiger angehen. Maximal zwei Runden pro Woche, nichts Komplexes, einfach entspannte Sessions. Aber das funktioniert nie. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin wieder genauso aktiv wie vor meiner Pause – vielleicht sogar noch mehr. Aktuell arbeite ich mich mit einer Gruppe an einem eigenen Setting im Cypher System durch, Die Masken des Nyarlathotep starten noch in diesem Monat und für Herbst und Winter sind Monster of the Week und Pathfinder geplant.
Nebenbei pflege ich Instagram sowie ein weiteres seelenloses Netzwerk und verfolge die famose Idee eines Podcasts.
All das mache ich, weil es mir Spaß macht und ich wirklich Lust darauf habe – besonders auf den Podcast. Aber wie Bilbo so treffend sagte: „Ich fühle mich wie ein Stück Butter, auf zu viel Brot verstrichen.“ In meinem Fall ist die Zeit die Butter – ich merke, wie ich alles nur noch zweckmäßig abarbeite. Ich würde gerne stilvolle Karten auf Inkarnate erstellen, aber es nervt mich schon nach fünf Minuten, wenn ich die passende Grafik nicht finde. Das ist nur ein Beispiel. Ich merke, dass ich hinter meinem eigenen Anspruch zurückbleibe, während die verfügbare Zeit abläuft. Klar ist, dass das kein Dauerzustand bleiben darf, sonst verliere ich die Freude am Hobby.
Ein Podcast wäre für mich daher im Moment (und vielleicht auch langfristig) ein zu großes Projekt. So gern ich ihn machen würde, habe ich bei Aufnahmen und der anschließenden Nachbearbeitung gemerkt, wie viel Zeit das frisst. Und genau das ist der Punkt: Er wird nicht so, wie ich es mir vorstelle. Das mag an meiner Unerfahrenheit liegen, und vielleicht würde es mit der Zeit besser werden… aber momentan kann ich nicht liefern, was ich mir wünsche. Ob ich irgendwann einen Podcast mache, weiß ich nicht – vielleicht.
Natürlich gab es einen Grund, warum ich darüber nachdachte mich vor das Mikro zu setzen: Ich will über mein Hobby reden, meine Gedanken formulieren und mich austauschen. Ob ein Podcast dafür die richtige Wahl ist, sei dahingestellt. Es geht anderen wahrscheinlich ebenso.
Ich habe mittlerweile von mehreren Leuten gehört – vielleicht aus Spaß –, dass sie wieder mit dem Bloggen anfangen wollen. Die deutsche Rollenspielszene ist arm an Blogs geworden, wie der Rest des Netzes, zumindest meiner Meinung nach. Dafür blühen immer mehr Discord Server auf, ich bin selber gerne dort.
Ist dieser Eintrag der Start eines neuen Blogs? Es wäre etwas weniger ambitioniert, weniger zeitintensiv und vielleicht besser geeignet, um sich auszutauschen. Aber ich möchte nichts groß ankündigen, was dann im Sande verlaufen könnte. Sicher ist zumindest: Wenn es etwas Neues gibt, wird es hier zu lesen sein.